Ev.-luth. Kirchengemeinde Preetz

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Gruß zum Sonntag

 

Gruß zum 3. Sonntag nach Trinitatis am 06. Juli 2025
von Pastorin Lilienthal

Liebe Gemeinde,

der ist völlig verloren. Ein Satz, den wir immer wieder hören. Schnell ist er gesagt. Über andere, aber manchmal auch über uns selbst: Ich bin verloren. Für mich gibt es keinen Weg zurück. Ich habe zu viel kaputtgemacht.
In der Lesung des heutigen Sonntags (1. Tim 1,12–17) hören wir dagegen ein starkes Wort des Paulus: Die Gnade unseres Herrn war reich, mit Glauben und Liebe in Christus Jesus. Und weiter: Christus kam in die Welt, um Sünder zu retten – von denen ich der erste bin.
Das klingt nach Umkehr. Nach einem Leben, das sich radikal gedreht hat. Denn Paulus war ja zunächst ein gnadenloser Verfolger der jungen Kirche. Solange, bis ihn Gottes Barmherzigkeit ergriff. Er war überzeugt, er liege richtig und befand sich doch auf dem völlig falschen Weg. Doch Gott hörte nicht auf, ihn zu suchen. Nicht beurteilt, nicht abgewiesen, sondern verändert durch Liebe.
Damit sagt Paulus: Wenn es Gott mit mir gemacht hat – dann ist noch Hoffnung auch für dich. Denn das ist die Botschaft: Was bei Menschen unmöglich scheint, ist für Gott kein Problem. Wenn wir alles als verloren betrachten, hat Gott vielleicht gerade dann seine Hand noch im Spiel. Bei uns Menschen ist das vielleicht ausgeschlossen. Aber nicht bei Gott. Gott lässt nicht fallen, was er geschaffen hat. Er sucht, er ruft, und er schenkt Geduld. Jesus spricht oft vom verlorenen Schaf das verloren geht, weil es dem Weg folgt, statt dem Hirten. Und was macht Gott? Er lässt die 99 im sicheren Stall zurück, um das eine Schaf zu finden. Gott ist keiner, der peinlich genau notiert, wer wie oft versagt hat. Er ist ein liebender Gott, der barmherzig alles vergibt und Neues wachsen lässt.
Oft braucht es nur diesen einen Moment: ein Eingeständnis, ein inneres Ich brauche Gnade. Und dann? Dann ist sie da. Reichlich, ohne Vorbehalt, mutmachend.
Und wir? Können wir heute vergeben, wo andere vermeintlich gepatzt haben? Können wir selbst diesen Mut fassen zu sagen: Ich konnte nicht mehr allein. Und können wir Gott dafür danken, dass er uns dennoch mit Geduld trägt, trotz allem?
Paulus endet mit Lobpreis: Dem König der Ewigkeit, dem unvergänglichen, unsichtbaren Gott, sei Ehre und Preis! Das können wir auch heute hinausrufen – und ihm danken für seine unverdiente Treue. Christus kam, um Sünder zu retten. Dich. Mich. Uns alle. Gott sei Dank. Amen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen Pastorin Carolin Lilienthal

 

P.S. Hier steht der Gruß zum Sonntag als PDF zum Download bereit! 

 


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